Bier der Eisenleger. Nur ärgerlich. Man muss warten. Adi, Sven, Maci, Harry und Jimmy hocken in der Beiz, denn es ist Mittag, und machen ihrem Ärger über die Verzögerung Luft. Es ist ein harter Job, Sommer wie Winter, und die Arbeitswege sind oft lang. Schifft es, ist es nicht recht, und brennt die Sonne, ist es auch nicht recht. Dummerweise gibt es hier nichts zu essen. Das hebt die Stimmung nicht gerade. Man hätte sich anmelden müssen, Eisenleger melden sich aber nicht an. Also begnügt man sich mit Bier und Zigaretten. Nur Jimmy macht sich hinter die Nussgipfel. Am Nachmittag soll es dann doch noch einigermassen gelaufen sein. Jedenfalls ist die Arbeit um fünf erledigt und es hat geklappt. Also gibt es keinen Grund, darüber Worte zu verlieren. Jetzt zieht man ab in Richtung St. Gallen beziehungsweise ins "Landhaus". Dort wollen wir uns zum Abschied treffen.
Noch ist's im "Landhaus" beschaulich. Nur draussen am Gartentisch hocken ein paar Gäste einer anderen Truppe und äugen kritisch. Das Manchester-Stöffchen ist wohl doch zu fein, aber die Schneckenpost ist als erste da. Dann setzt sich Maci an den Tisch, kein Freund grosser Worte; wir reden über dies und das. Nach und nach treffen dann die ein, die in der näheren Umgebung wohnen. Sven und Yves tragen einen Wettkampf mit dem Hammer aus. Es geht ums Nageln. Der Verlierer bezahlt. Der runde Tisch hat sich gefüllt. Das Völklein bringt einen Lärm zustande, man glaubt es kaum. Der Wirt muss vor Jahren schon die Grenze zur Schwerhörigkeit überschritten haben. Es ist eine eingeschworene Familie hier am Tisch, die sich ab und an auch an Wochenenden trifft, lauter wilde Leute, von jahrelanger harter Arbeit gekennzeichnet die älteren, deren Herzlichkeit aber sprichwörtlich ist: Raue Schale, weicher Kern. Und es tut ein bisschen weh, diese Leute jetzt verlassen zu müssen. Hans Jürg Etter